„Die Pandemie ist der ideale Nährboden für die Mafia“

Von Virginia Kirst

Italien leidet wie kaum ein anderes Land unter der Corona-Krise. Und davon könnte ausgerechnet die Mafia am meisten profitieren. Die Clans stehen schon bereit, um sich am Stillstand des Landes zu bereichern.

Im Zuge der Corona-Krise wächst in Italien die Angst vor einem alten Feind: der Mafia. Denn die Clans sind bestens aufgestellt, um sich am Stillstand des Landes zu bereichern und an der schweren Wirtschaftskrise, die darauf folgen wird.

Der Journalist und Mafiaexperte Roberto Saviano warnt in einem Beitrag für die Tageszeitung „La Repubblica“: „Die Pandemie ist aus einem einfachen Grund der ideale Nährboden für die Mafia: Wer hungrig ist, sucht Brot, egal aus welchem Ofen es stammt und wer es verteilt. Wer ein Medikament braucht, zahlt dafür ohne zu fragen, wer es verkauft. Nur in Zeiten des Friedens und des Wohlstands kann man sich den Luxus der Wahl leisten.“

Tatsächlich hat die Mafia sich ausgerechnet in jenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens festgesetzt, die auch in Krisenzeiten unabdingbar sind. So finden sich im Portfolio der Clans Beteiligungen an Unternehmen, die in essenziellen Branchen wie der Abfallentsorgung, Gebäudereinigung, Logistik, dem Bestattungswesen sowie dem Vertrieb von Lebensmitteln und Benzin aktiv sind. „Die Mafia weiß, was jetzt gebraucht und künftig benötigt werden wird und sie verteilt es zu ihren Bedingungen. So ist es schon immer gewesen“, schreibt Saviano. Lesen Sie auch

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