Das riskante Wettrennen der Pharmakonzerne

Aus Boston berichtet Martin Schlak

Bis zu einem halben Milligramm soll den Versuchspersonen injiziert werden, verteilt auf zwei Dosen. Für die Teilnahme gibt es 1100 Dollar Entschädigung. So steht es in den Richtlinien für die weltweit erste Studie, bei der Menschen ein möglicher Impfstoff gegen Covid-19 verabreicht wird. Ein Forschungsinstitut im amerikanischen Seattle sucht seit Kurzem nach 45 Freiwilligen. Noch in diesem Monat, teilte der US-Impfstoffhersteller Moderna mit, könnten die ersten Dosen gespritzt werden.

Wohl noch nie wurden Vakzine so schnell entwickelt wie im Fall von Covid-19. Neben Moderna stehen weitere Pharmafirmen nach eigenen Angaben kurz davor, Tests am Menschen durchzuführen. Im Wettlauf gegen den tödlichen Erreger sollen nun Menschen experimentelle Wirkstoffe verabreicht werden, bevor deren Wirksamkeit an Versuchstieren umfassend erforscht ist – ein Bruch mit einem hehren Grundsatz der Pharmaforschung. Während manche Wissenschaftler diese Eile angebracht finden, warnen andere vor unkalkulierbaren Risiken.

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